Last updated on 25. September 2019
Plastikmüll bedroht die Menschheit

Die schrecklichsten Monster sind jene, die wir selbst erschaffen. Obwohl Plastikmüll nicht in das typische Bild einer beängstigenden Kreatur mit Klauen und Hörnern passt, ist es ein Alptraum – einer, den die Menschheit im vergangenen halben Jahrhundert selbst geschaffen hat. Unser rücksichtsloser Umgang mit Plastik bedroht nicht nur das Ökosystem, sondern vergiftet uns allmählich und gefährdet somit unser aller Überleben.
Plastik umgibt uns in allen Lebensbereichen
In den 1950er Jahren entdeckte die Menschheit das Wunder „Plastik“. Das billige, widerstandsfähige und vor allem langlebige Material wurde schnell zum Liebling der Industrie. Im Produktionsprozess ist der Kunststoff, angefangen bei einzelnen Bauteilen, über die Verpackung, bis hin zur Lagerung nicht mehr wegzudenken. Wir wussten, dass Plastik für lange Zeit hält, haben uns aber dazu entschieden, unsere Augen vor den Konsequenzen dieser Langlebigkeit zu verschließen. Jetzt, mehr als 50 Jahre später, versinkt die Menschheit in Milliarden Tonnen von Plastikmüll und hat keinen Plan wie sie es loswerden kann.
„Es hält wirklich für lange Zeit und es zersetzt sich nicht vollständig. Also – es ist einfach da! Wirhaben Statistiken, die bis zum Beginn der Massenproduktion von Plastik 1950 zurückreichen. Wenn wir diese Mengen addieren, sind es 8.3 Milliarden Tonnen. Also wenn wir diese Masse nehmen und über ganz Kalifornien flach verteilen würden, wäre der ganze Staat mit Plastikmüll bedeckt. Und das wäre ein übler Anblick“, erzählt Roland Geyer, Professor der Umweltwissenschaften in UC Santa Barbara, im Interview mit CBS News.
Es ist nicht nur das Land, welches wir mit Plastikmüll verschmutzt haben. Auch die Ozeane blieben unverschont und somit landet es letztendlich auch als Gift auf unserem Teller.
Plastik und die Fische
Viele Menschen gehen fälschlicherweise davon aus, dass Microplastik durch den Verzehr von Fischen in unseren Magen gelangt. Dies ist jedoch nicht die wahre Ursache wie uns Plastik vergiftet. Genaugenommen gibt es nur sehr wenige wissenschaftliche Beweise, die andeuten, dass das verspeiste Plastik eines Fisches in dessen Fleisch gelangt.
Die tatsächliche Bedrohung geht von den Chemikalien im Plastik und den Nanopartikeln aus, in die sich der Kunststoff im Ozean zersetzt. Diese Chemikalien und Nanopartikel können in das Fleisch der Fische gelangen, welche anschließend beim Verzehr in unserem Körper landen.
„Wir wissen, dass die Konzentration der Chemikalien zum Zeitpunkt der Herstellung in manchen Fällen sehr hoch ist. Wir wissen jedoch nicht, wie viele dieser Zusätze letztendlich noch im Plastikmüll enthalten sind, sobald es so weit zersetzt ist, damit es Fische aufnehmen können.“, berichtet ein Meeresökologe in einem Interview mit National Geographic.
Internationale Handlungen notwendig
Dem Ernst der Lage bewusst, starteten Aktivisten einen Aufruf für einen internationalen Handlungsplan bezüglich des Umgangs mit Plastik. Letztes Jahr haben über 200 Länder eine Resolution unterschrieben, die besagt, die Meeresverschmutzung durch Plastikmüll deutlich zu vermindern.
Zum Schrecken der Umweltaktivisten haben die USA das Konzept abgelehnt – kurz darauf folgten China und Indien. Doch genau diese großen Wirtschaftsmächte müssen endlich Maßnahmen treffen, um die anhaltende Bedrohung durch Plastikverschmutzung einzudämmen.
Nach Schätzungen, werden jährlich rund 8.6 Millionen Tonnen Plastik im Meer versenkt. Es wird erwartet, dass sich diese Zahl bis 2025 verdoppeln wird.Wenn wir zu lange zögern, um mit der Plastikplage fertig zu werden, wird die Menschheit an einen Punkt angelangen, an dem die Verschmutzung nicht mehr nachhaltig bekämpft werden kann. Es wird nahezu unmöglich sein, ein Schadensausmaß in dieser Höhe zu bewältigen.
Gib den ersten Kommentar ab